Am 10.06.2010 spielten J.B.O. in der Posthalle, Würzburg – dabei war auch unsere Dschäibiporterin Anna Schaller, die neben einigen Fotos auch einen Bericht mitgebracht hat:
Am 10.06. machte ich mich um 18 Uhr auf nach Würzburg. Warum? Das Abitur war endlich vorbei und so konnte es losgehen zu der wahrscheinlich farbigsten Band des Metal – J.B.O.!
Trotz meiner völligen Orientierungslosigkeit fand ich die Posthalle sofort. Nach einem kleinen Missverständnis bekam ich auch meinen Fotopass und ging schon mal in die Halle. Draußen war es nämlich bei 32 °C kaum auszuhalten.
Mit einer kleinen Verspätung ging es kurz nach 20 Uhr mit HYRAX aus Nürnberg los. Und ebenjene erfüllten die Aufgabe einer Supportband mehr als nur gut. Mit einer Mischung „irgendwo zwischen Modern Metal und Nu-Metal“, wie die Band ihre Musik selbst bezeichnet, konnten sie das Publikum voll und ganz für sich gewinnen. Routiniert wie ein Profi interagierte Sänger Felix mit den Besuchern. Das einstudierte „Ich sag‘ HY, ihr sagt RAX!“ prägte sich ein und funktionierte selbst nach dem Konzertabend noch. Auf die Frage „Würzburg, könnt ihr moshen?“ war die Beteiligung noch recht gering, doch beim letzten Lied „Soaking“ brachte das Würzburger Publikum sogar eine kleine „Wall of Death“ zustande. Auf jeden Fall hatten HYRAX es nach 40 Minuten geschafft, die Konzertbesucher mit einer klasse Show zu begeistern und schon mal auf J.B.O. einzustimmen.
Während der Umbaupause war die Vorfreude immer deutlicher zu spüren, bis es dann endlich mit „I don’t like Metal – I love it!“ los ging. Von einer Sekunde auf die andere war das Publikum nicht mehr zu halten. Und das geschlagene zwei Stunden lang!
Der Song „Dio in Rio“ wurde der erst vor Kurzem verstorbenen Metal-Legende gewidmet. Da wurde sogar Vito mal kurz emotional und wünschte sich, dass Ronnie James Dio in diesem Moment mithören könnte.
Dann ging es mit „Bolle“ weiter und die Fans staunten nicht schlecht, als sie endlich erfahren sollten, was denn mit dem armen Kerl nun geschehen ist. Doch just in dem Moment, als das Geheimnis gelüftet werden sollte, kam es zu einem Stromausfall – was für ein Pech 😉
Mit „Kuschelmetal“, „Gänseblümchen“, „Ich liebe dir“ und „Du bringst mich um“ kam es dann zum romantischen Teil des Abends. Mehr oder weniger passend dazu, beschwerte sich Vito, dass doch auch mal die Frauen ihre Brüste zeigen sollten und nicht nur die dicken Metaller in der ersten Reihe. Die Zustimmung vom Publikum kam sofort.
Anschließend präsentierten J.B.O. eine neue Musikrichtung: „Science Rock“ oder auch „Knoff-Hoff-Metal“ 😉 Mit „Das Eine“ teilten sie ihre neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über die wahren Wünsche der Frauen mit.
Verbotenerweise bedankten sich die Franken danach für „Sex, Drugs and Rock’n’Roll“ und für alles, was sonst noch so dazu gehört. Gut, dass man live doch immer ein bisschen mehr darf…
Passend zur momentanen Lena-Meyer-Landrut-Massenhysterie, bekam das Publikum danach den Siegersong des ersten Eurovision Song Contest zu hören, der damals von „Rammstein“ performt wurde… äh… wie auch immer. Nach „Ein bisschen Frieden“ kam mit „Rammstein Reggae“ gleich noch ein Rammstein-Lied und damit auch noch ein verbotener Song. Aber J.B.O. dürfen sich das schon erlauben…
Bei „M.E.T.A.L.“ zeigte vor allem Wolfram sein Können und begeisterte die Fans mit einem Drumsolo erster Klasse. Da kochte die Halle und das im wahrsten Sinne des Wortes: Mittlerweile hatte es hier gefühlte 50 °C. Aber was nimmt man nicht alles für gute Musik in Kauf.
Und mit solcher ging es natürlich auch weiter. Zum Glück spielten J.B.O. an diesem Tag in der Heimat und konnten so eine Feststellung machen, die anderswo meist mit bösen Blicken geahndet wird: „Es gibt halt nirgendwo so gutes Bier wie in Franken.“
Anschließend kam es zum Highlight des Abends: „Ein guter Tag zum Sterben“. Es ist schon ein unbeschreibliches Gefühl, wenn so viele Menschen auf einmal zusammen singen… Ach ja, die Party stieg diesmal übrigens bei Elke.
Als guter Männer-(und Frauen-)Chor zeigte sich das Publikum auch beim nächsten Lied und verteidigte mal wieder gemeinsam mit J.B.O. den Blödsinn – so muss es sein! Nach „J.B.O.“ wurde die Bühne dann leider auch schon dunkel. Sollte dieser Abend etwa schon vorbei sein?
Nein, denn natürlich wollten J.B.O. ihre Fans nicht enttäuschen. Ganze vier Zugaben wurden gespielt und mal wieder der Glaube zur einzig wahren Religion, dem Rock’n’Roll, bekannt. Als letztes Lied hatten die Erlangener „Ein Fest“ ausgewählt und kein Lied hätte diesen Abend besser beschreiben können.
Zur anschließenden Autogrammstunde mit J.B.O. war ich zwar leider nicht mehr da, da ich noch einen weiten Heimweg vor mir hatte, doch auch so hat dieser Abend einfach nur Spaß gemacht. Danke Würzburg! Und vor allem: Danke Vito, danke J.B.O.!
Setlist von Hyrax
- Intro
- Breakdown
- Slippery
- Way Down
- Payoff
- I Never Thought
- Blind Alley
- Lovesong
- OTLT
- Streams
- He’d Come To Know
- Soaking
Setlist von J.B.O
- I don’t like Metal – I love it
- United States of Blödsinn
- Dio in Rio
- Bolle
- Kuschelmetal (Joanna)
- Gänseblümchen
- Ich liebe Dir
- Du bringst mich um
- Das Eine
- Danke
- Ein bisschen Frieden
- Rammstein Reggae
- M.E.T.A.L.
- Geh mer halt zu Slayer
- Fränkisches Bier
- Ich sag J.B.O.
- Ein guter Tag zum Sterben
- Verteidiger des wahren Blödsinn
- J.B.O.
- Bimber Bumber Dödeldei
- Arschloch und Spaß dabei
- Glaubensbekenntnis
- Ein Fest
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Ich war auch auf dem Konzert. Die Stimmung war übgerwältigend!